Den Feed von @neverforgetthosedays durchzuscrollen, ist ein Fest für alle, die Fernweh haben. „My home is the world“, beschreibt sich die Frankfurterin Kirsten Michalski auf ihrem Instagram-Account, den sie als „Bilder-Tagebuch“ führt und so ihre eigenen besonderen Momente festhält. Über 36.000 Menschen aus der ganzen Welt verfolgen sie dabei auf der Fotoplattform. Ihr Hashtag #letsneverforgetthosedays zählt mehr als 9.000 Beiträge. Was es damit auf sich hat, und was sie mit Instagram und mit ihrer Lieblingsstadt New York, aus der sie gerade zurückgekehrt ist, verbindet, erzählt sie auf instarocketstar.de.
Noch Jetlag :-)?
Zum Glück nicht. Ich bin nach der Landung aus NYC um 7 Uhr morgens direkt zur Arbeit gefahren. Wenn ich den ersten Tag durchstehe ohne zu schlafen, habe ich meinen Rhythmus eigentlich immer recht schnell wieder.
Was begeistert Dich an New York? Und was hast Du Neues entdeckt?
Die Verbindung zu NYC ist für mich eine ganz besondere. Ich war – aus irgendeinem Grund, vielleicht war es Zufall? – die ersten Male genau dann dort, wenn mein Leben grade etwas chaotisch ablief. Die Zeit in dieser riesigen Stadt, die so groß und gleichzeitig so vertraut ist, hat mir sehr geholfen, mich daran zu erinnern, was es ist, was ich im Leben liebe. Ich behaupte heute, dass mir die Stadt mein Leben gerettet hat. Das klingt natürlich sehr dramatisch, aber wann immer ich wieder da bin, fühlt es sich genau so an.
Dieses Jahr bin ich zum ersten Mal als Instagramerin hingefahren. Das soll heißen, dass ich mir die Stadt zum ersten Mal so angesehen habe, wie ich Dinge betrachte, seitdem ich so aktiv bei Instagram bin. Da entdeckt man Altbekanntes gleich noch mal neu.
New York ist sicher eine der meist fotografierten Städte. Welche Motive interessieren Dich?
Ich trau´ mich gar nicht, das so zu sagen, aber ich mag Klischees. Wenn ich in NYC bin, möchte ich auch die Skyline, die Brooklyn Bridge und das angesagteste Café der Stadt sehen. Es gibt Gründe dafür, dass diese Orte so beliebt sind und wie könnte ich mir nicht das Empire State Building anschauen? Auf dieser Reise habe ich aber nur nach einem einzigen ganz bestimmten Motiv (Delmonico’s) explizit gesucht und das lag zufälliger- und glücklicherweise keine 500 Meter von unserem Hotel entfernt. Auf dem Weg dahin sind wir dann wiederum versehentlich durch‘s „Historic Stone Street District“ gelaufen, von dem ich vorher noch nie was gehört hatte. Das ist womöglich das beste Bild, was auf dieser Reise entstanden ist.
Wenn Du eine Stadt neu entdeckst, wie gehst Du da vor? Hast Du vorher Ziele im Kopf, oder lässt Du Dich von Motiven eher überraschen?
Früher habe ich mich vor einer Reise immer im Internet oder über Freunde schlau gemacht – heute schaue ich natürlich zuerst bei Instagram. Am Ende wird es dann meistens eine Mischung aus Hotspots und ein „sich-treiben-lassen“. Ich habe Reisen und Entdecken geliebt, bevor ich einen Instagram Account hatte, und für mich ist das Erlebnis immer noch wichtiger als Fotos. Ende letzten Jahres war ich für ein Wochenende mit Freunden in Stockholm und bin mit nur einem Foto zurück gekommen. Ich hatte trotzdem – oder gerade deshalb – die allerbeste Zeit. Im Vergleich zu vielen anderen Instagramern kriegt man mich auch nicht um 5 Uhr morgens aus dem Bett, um einen Sonnenaufgang zu fotografieren. Es gibt Grenzen für alles. 🙂
Was war Deine spannendste Reise?
China und Hong Kong zählen definitiv zu den Ländern, die mich am meisten beeindruckt haben. 2013 war ich im Oman, das war auch eine ganz neue Erfahrung. Die Schönheit der Natur in Island ist atemberaubend. Aber auch meine Reise nach Tampa, Florida, für die Lufthansa mit vier Wildfremden war total aufregend. Die Umstände einer Reise sind häufig viel ausschlaggebender als das Reiseziel selber.
Wie bist Du zu Instagram gekommen und was verbindet Dich damit?
Mit Instagram habe ich begonnen, als ich 2013 – mal wieder – in NYC war. Ein Freund, mit dem ich da war, hatte einen Account, und ich habe mir auch einfach einen angelegt. Ich fand die Idee irgendwie nett, eine Art „Bilder-Tagebuch“ zu haben, das mich daran erinnert, wo ich so gewesen bin und wie es mir ging. So kam dann auch der Account-Name zustande. Dass daraus das werden würde, was es heute ist, das war für mich nicht mal ansatzweise absehbar.
Hast Du eine Strategie für Deinen Feed?
Die einzige „Regel“, die ich habe, ist, dass ich alle Fotos auch in der Reihenfolge poste, in der sie entstanden sind. Das war eigentlich gar nicht so beabsichtigt, aber da es eben mein „Tagebuch“ ist, springe ich automatisch nicht zeitlich hin und her. Darüber hinaus habe ich keine Strategie hinsichtlich dessen, was ich poste. Da ist von Stadt, über Natur und Kaffee alles dabei – immer in meinem Stil natürlich.
Was ist Dein persönliches Lieblingsfoto?
Ich weiß gar nicht, ob ich sowas wie ein Lieblingsfoto habe… Wenn ich eins auswählen muss, dann ist es vermutlich das Bild aus Hamburg vom Nikolaifleet. Diese Stadt ist meine Heimat, und das Foto ist am Tag nach unserer Hochzeit entstanden. Ein Wochenende mit Menschen, die man liebt an einem Ort, der sich gut anfühlt, das ist einfach unschlagbar.
Was macht für Dich ein gutes Foto aus?
Meist sind es die klaren, strukturierten Bilder, die mir besonders gefallen. Für mich gehört aber zu einem guten Bild immer auch ein guter Text. Wenn ein Gefühl rüberkommt, gefällt es mir. Das sind oft nicht mal die Bilder, die die meisten Likes bekommen, aber Likes können eben echte Emotionen auch nicht kompensieren. Deswegen sind doch auch Menschen, die am erfolgreichsten sind, nicht immer gleich die glücklichsten, oder?
Ich kenne einige Instagramer, die leidenschaftlich gerne ihre Bilder mit #letsneverforgetthosedays posten. Was hat es mit dem Hashtag auf sich?
Der Hashtag ist für mich der logische nächste Schritt nach dem, was mal mit meinem eigenen Account begann und plötzlich viel größer wurde, als ich das je hätte planen können. Ich wollte eigentlich nur Erinnerungen festhalten. Durch Instagram aber habe ich Freunde gefunden, mit ihnen gemeinsam Großartiges erlebt. Wer auch immer den Hashtag nutzt, soll auf ein Bild, einen Moment, eine Erinnerung zurückblicken und sagen: „Das war super.“ Das Leben läuft nicht immer nur gradlinig, und wenn es vielleicht mal nicht so gut geht, weiß man: “Irgendwann wird es wieder solche Tage geben“.
Du bist auch Admin bei der Foto-Community @igersfrankfurt. Was macht die Gemeinschaft aus und was habt Ihr als nächstes auf dem Zettel?
@igerfrankfurt war in doppelter Hinsicht super: Ich konnte eine für mich neue Stadt kennenlernen und – das Beste – habe tolle neue Freunde gefunden. Dass Martin (@widenka) mich gefragt hat, gemeinsam mit Kathi (@schenkka) und ihm ein Teil des Organisations-Teams zu werden, war wie „Ankommen“: Frankfurt ist jetzt mein Zuhause. Und jetzt zeige ich anderen, wie toll die Stadt und die Menschen hier sind.
Wir versuchen in regelmäßigen Abständen Treffen zu veranstalten, in denen man mal wieder eine neue Ecke von Frankfurt kennen lernen kann. Manchmal kooperieren wir auch mit lokalen Unternehmen, die ein Teil von Frankfurt sind. Es ist bisher nicht geplant, aber ein großer Traum mal ein Instameet am Flughafen durchzuführen. Wer weiß, was 2016 in der Hinsicht so bringt.
Und was steht als nächstes Reiseziel bei Dir an?
Als nächstes geht es Mitte März mit einer Gruppe von Instagramern aus ganz Deutschland nach Prag, Ende März dann nach Amsterdam und Mallorca. Ich hoffe aber auch, dass ich es in 2016 mindestens noch einmal nach NYC schaffe. Natürlich. 🙂
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