Künftig möchte Instarocketstar Euch an dieser Stelle außergewöhnliche Hashtags auf Instagram vorstellen. Den Auftakt macht: #einmalpommesrotweissbitte!
Unter diesem Hashtag sammeln sich gerade Bilder deutscher Instagramer, bei denen die Farben rot und weiss im Vordergrund stehen. Henriette Kessel hat sich den trendigen Hashtag ausgedacht. Die 35-Jährige ist auf Instagram als @frailfail unterwegs. Fast 30.000 folgen ihren urbanen Streifzügen mit ihrem Kumpel Pylony. Pylony ist ein rot-weißer Verkehrsleitkegel, den sie ausdrucksstark in Szene setzt. Instarocketstar hat die Berlinerin über ihr abgefahrenes Projekt ausgefragt.
Was bitte ist #einmalpommesrotweissbitte?
Der Hashtag wird als Assoziation für Bilder und/oder Objekte interpretiert, die hauptsächlich die Farben Rot und Weiß beinhalten. Oder schlichtweg auch einfache Pommes mit Majo und Ketchup, wie sie in freier Wildbahn vorzufinden sind.
Wie bist Du darauf gekommen?
Der Hashtag war ursprünglich als meine persönliche Wegmarkierung gedacht. Da ich in einer schwierigen Phase einen visuellen Anker für mich gesucht habe und dann über einen Zufall daran hängen geblieben bin. Ein Tweet von @Fabiozzo “Egal wie oft einem das Herz gebrochen wurde. Egal wie oft man im Leben stürzt. Egal wie sehr man hasst. Pommes schmecken immer geil”, ist nicht ganz unschuldig daran. Pommes schmecken, tun der Seele gut, aber jeden Tag essen konnte ich das ja damals auch nicht. Also musste etwas anderes her, was mir im übertragenen Sinn Halt und Hoffnung gibt. Und so habe ich meinen Weg fotografisch via Instagram festgehalten und immer, wenn ich etwas rot/weißes gesehen habe, wusste ich: Halte durch! Alles wird gut. Das wurde dann irgendwann zum Selbstläufer. Immer mehr Instagramer wurden auf den Hashtag aufmerksam und schrieben mir: Ich muss jetzt immer an dich denken, wenn ich was rot/weißes sehe. Fand und finde ich total witzig. Immerhin sind es mittlerweile über 4.000 Bilder unter diesem Hashtag. Und so bin ich jetzt dabei „naiz fraiz“ zu gründen. Rot-weiße Feelgood-Produkte mit Pommes-Statement. Mal sehen, wo die Reise noch hingehen wird. Und falls es schief gehen sollte. Nun ja. Gehe ich halt einfach Pommes essen.
Wie entstehen Deine Bilder?
Da ich in letzter Zeit weniger zum Fotografieren komme, meist auf meinen Wegen zu Meetings oder halt zu Hause. Und wenn ich etwas mehr Zeit habe, verabrede ich mich auch gern mit anderen Instagramern zu einem kleinen Fotowalk durch Berlin, und dann ist auch immer der Kegel im Rucksack dabei.
Warum ein Verkehrskegel?
Der Verkehrskegel ist in den letzten Monaten dazu gekommen, weil ich mir dachte, jede Reise braucht auch einen Helden. Ich bin ein Mensch, der immer wieder neue Ideen hat und sich gern einen Text ausdenkt zu seinen Bildern. Jemand, der sich mitteilen will. Nicht nur ausschließlich über Bilder kommuniziert, sondern vielmehr die Geschichte hinter dem Bild spannend findet. Und der Verkehrskegel ist zum einen rot/weiß und zum anderen ein Achtungszeichen (oder wie man so ein Symbol bezeichnen möchte). Schau mal da! Da muss man genauer hinschauen.
Was sind Deine Lieblings-Hashtags?
Habe ich nicht wirklich, weil es auch immer wieder neue Sachen gibt. Als seit Jahrzehnten in Berlin Lebende finde ich #visit_berlin toll, weil ich so viele verschiedene Blickwinkel auf eine Stadt bekomme, in der ich selber lebe und vielleicht auch Neues und/oder Aktuelles entdecken kann. Bei #basicgermanwords schaue ich gerne vorbei, weil ich Wortspiele mag und die Bildbeschreibungen manchmal recht witzig sind. Meine Dosis virtuelle Meerluft hole ich mir bei den #nordlotsen ab. Unter dem Hashtag findet man schöne Aufnahmen aus Mecklenburg-Vorpommern.
Welche Hashtags nutzt Du für Deine Bilder?
Neben meinen Eigenkreationen variiere ich gern die weiteren Hashtags. Je nach Thema. Den von Instagram selber initiierten #livingyourpassion finde ich ganz spannend. Einfach nur, um zu sehen, was andere Menschen motiviert. Oder #letsneverforgetthosedays von Kirsten Michalski anregt, den Moment und nicht die Dinge zu genießen. #diewocheaufinstagram ist ein richtiges bildliches Potpourri an verschieden thematisierten Bildern aus dem deutschsprachigen Raum. Und für den Tiefgang manchmal auch #storybehindsquares.
Welche Tipps würdest Du anderen Usern zur Verwendung von Hashtags geben?
Im Großen und Ganzen sollte man sich vielleicht im Vorfeld Gedanken machen, warum ich überhaupt Hashtags verwenden möchte. Welches Ziel möchte ich damit erreichen. Es gibt diverse Wettbewerbe, an denen man via Hashtag teilnehmen kann, um ein Shotout zu bekommen. Oder man möchte schlichtweg nur „gefunden“ werden. Da würde ich eher welche benutzen, die nicht so bekannt sind und noch nicht Millionen Bilder zu verzeichnen haben, beziehungsweise in zu kurzer Zeit neue Bilder dazukommen. Die Gefahr bei den „großen“, zu oft benutzten Hashtags ist, dass das eigene Bild dann zu schnell in der Anzeige nach unten rutscht. Aber am wichtigsten finde ich persönlich, sollte in erster Linie der Hashtag benutzt werden, zu dem auch das jeweilige Bild passt. Jemand, der sich ein Hashtagprojekt ausdenkt, tut dies meist nicht ohne Grund. Da steckt Herzblut drin und eine gewisse visuelle Philosophie dahinter. Und in meinem naiven Glauben sollte man Kreativität auch mit entsprechendem Respekt gegenübertreten. Hashtag social media und so.
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